Allgemein Energie Windenergie

Windenergie auf dem Prüfstand

Warum die regionale Energiewende NICHT funktionieren kann …

Seit der ersten Rot-Grünen Koalition in Nordrhein-Westfalen im Jahr 1995 wurde der Ausbau der Braunkohlekraftwerke massiv vorangetrieben. Diese sind die größten CO2-Emittenten Europas und die Hauptursache für die stetige Klimaerwärmung.
Das Grüne NRW Umweltministerium hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der erneuerbaren Energien deutlich auszubauen. Der Anteil des Windstroms an der nordrhein-westfälischen Stromversorgung soll von derzeit knapp 4 % auf mindestens 15 % bis zum Jahr 2020 gesteigert werden.

Damit der Windenergieboom so richtig in Gang kommt, hat das NRW Umweltministerium die sogenannte >>Potentialstudie Erneuerbare Energie NRW<< in Auftrag gegeben. Demnach kann ein großes Braunkohlekraftwerk durch Windenergieanlagen ersetzt werden. Die mit Steuermitteln finanzierte Studie hat jedoch einen konzeptionellen Fehler, da die Umsetzbarkeit in den Regionen nicht betrachtet wird. Für die Umsetzung der regionalen Energiewende sind daher die kommunalen Ebenen, wie im Falle von Windeck und Ruppichteroth, der Rhein-Sieg-Kreis und die Gemeinden selbst zuständig. Im Oktober 2012 wurde die >>Planungshilfe Windenergie<< vom Rhein-Sieg-Kreis präsentiert, die jedoch nicht mit >>Potentialstudie Erneuerbare Energie NRW<< des NRW Umweltministeriums zusammenpasst. Deshalb wurde ein Staatssekretär aus dem NRW Umweltministerium und der Kreisumweltdezernet im Januar 2013 eingeladen, um das Dilemma vor Ort mit den Gemeinden und einer Initiative zu besprechen.

Nach diesem Termin wurde die in Windeck möglicherweise sehr stark ausgeprägte tribale, kleinteilige und verfestigte Struktur deutlich. Möglicherweise treten einzelne Personen in Erscheinung, die ihre favorisierten Flächen als Windvorrangflächen ausgewiesen wissen möchten. Und daran hängen natürlich Pachterträge. Zudem treten möglicherweise Personen in Erscheinung, die die über Jahre hinweg gehaltene Meinungsführerschaft über alles Gute und Ökologische haben. Einzelne Personen, die strukturiert, uneigennützig, innovativ und inhaltlich arbeiten wollen, werden möglicherweise diffamiert und ausgeschaltet. Möglicherweise entspricht das einem alten Verhaltensmuster, wie sich einzelne Personen die Meinungsführerschaft schon immer gesichert haben. Neue Erkenntnisse von außerhalb dieser kleinen überschaubaren Welt werden ignoriert. Möglicherweise setzten sich einzelne Personen mit ihrem Ansatz durch, vor der Flächenausweisung keinen Flächentausch mit der Gemeinde zu vereinbaren, obwohl die Gemeinde das Geld gut gebrauchen könnte.

In diesem Zusammenhang macht möglicherweise eine Initiative Sinn, die sich für die Windenergie einsetzt, um so die öffentliche Meinung positiv zu beeinflussen.

Das ist deshalb besonders wichtig, da die Führerschaft der Naturschutzverbände nicht in der Lage ist sich auf die Seite der Windenergiebefürworter zu schlagen. Beim ersten Schwarzstorch kippen sie um und schlagen sich damit auf die Seite der doch eigentlich von ihnen verfluchten Energielobby. Diese Energielobby baut Braunkohlekraftwerke und schafft Mondlandschaften und die Naturschutzverbände können nichts dagegen tun. Alle Klagen laufen ins Leere. Und jetzt machen die Naturschutzverbände auch noch den Job der Energielobby, die ja möglicherweise die regionale Energiewende verhindern will, da dezentrale Erzeugerstrukturen deren Macht schwächt. In dieser Situation ist es besonders irritierend, dass der BUND Landesvorsitzende bei der CDU Veranstaltung im Mai 2013 die Schwarzstörche in der Nutscheid nicht erwähnte, obwohl er es möglicherweise hätte wissen müssen. Auch bei der Grünen Veranstaltung im Juni 2013 wurde vom Windenergiestandort Nutscheid ausgegangen, obwohl die Horste der Schwarzstörche schon längst bekannt waren. Warum wohl?

In dieser unübersichtlichen Situation ist es nicht verwunderlich, dass die Gemeinden bzw. die Gemeindewerke Investitionen scheuen. Gemeinden die sich wie Ruppichteroth in der Haushaltssicherung, oder wie Windeck im Stärkungspakt befinden, brauchen verlässliche Rahmenbedingungen für ihre Planungen. Hier bedarf es sicher besonderer Überzeugungsarbeit Geld für Artenschutzgutachten auszugeben, obwohl der Kreis und die Naturschutzverbände die Nutscheid ausschließen. Dabei könnten die Gemeinden diese Gewerbesteuereinnahmen und die anteiligen Pachteinnahmen sehr gut gebrauchen.

Und damit schließt sich der Kreis. Der Landrat ist möglicherweise der lachende Dritte und braucht nur abzuwarten, bis sich die Windeuphorie in Windeck gelegt hat. Denn auf den von den Einzelpersonen favorisierten anderen Windvorrangflächen wartet möglicherweise schon der Rotmilan

Sicher wäre es für alle besser ihre Ziele dem Gemeinwohl unterzuordnen!

Diese Analyse als Leserbrief nutzt das Stilmittel der satirischen Überhöhung.

Bildquelle:
(songkran | Flickr | CC BY-NC-SA 2.0)

0 Kommentare zu “Windenergie auf dem Prüfstand

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert