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Sensibel für die Ungerechtigkeiten in dieser Welt

Leserbrief zum Tod von Norbert Zingraf (von Peter Inden):
Sensibel für die Ungerechtigkeiten in dieser Welt.
Unvergessen, ja legendär sind die Auftritte von Norbert Zingraf im Kerpener Stadtrat, bei RWE Hauptversammlungen oder bei Veranstaltungen gegen den Tagebau Hambach. Er durchschaute die Hintergründe, als er beispielsweise den rheinischen Braunkohleklüngel im Kerpener Stadtrat thematisierte. Exemplarisch thematisierte er die Rollen des Manheimer SPD Stadtdirektors Wind, der CDU Frau Lambertz die mit einem RWE Vorstand verheiratet ist, der den Tagebau Hambach direkt beeinflusste, da er für fossile Kraftwerke zuständig war. Auch fand er es taktlos und unfair vom Kerpener Stadtdirektor, ausgerechnet aktiven Natur- und Umweltschützern nahezulegen, besser Bäumchen zu pflanzen, als Transparente zu tragen. Norbert Zingraf sagte voraus, dass das „Gebäude“ falscher Grundannahmen zum Tagebau Hambach, verfehlter Energiepolitik und falscher Versprechen zum Einsturz gebracht wird. Unvergessen ist auch sein Fernsehauftritt in der WDR Dokumentation Schumis Dorf stirbt, als er während eines Gewitterdonners die verräterische Rolle der Grünen an der Umweltbewegung mit den Worten >>wir fühlen uns von den Grünen verschaukelt<< auf den Punkt brachte. Norbert Zingraf hat gut daran getan sich nie in eine politische Richtung festlegen zu lassen. Und Norbert Zingraf hat recht behalten. Die Verlegung der Autobahn A4 war überflüssig, der Hambacher Forst ist nur für den Profit von RWE / Rheinbraun abgebaggert worden und war energiepolitisch unsinnig, Morschenich wird nicht abgebaggert und das Abbaggern von Manheim ist überflüssig. Und die Kommunalpolitiker verhalten sich immer schön ruhig. Norbert Zingraf hat die Ursachen der Umweltzerstörung immer sehr sensibel verortet und den Akteuren der Politik- und Konzerninteressen den Spiegel vorgehalten. Das werden wir vermissen.

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