Benutzer-Werkzeuge

Kohleausstieg – Klimaschutz irrelevant

07.07.2020
Leserbrief von Peter Inden:
Kohleausstieg bis 2038 und Hambacher Restsee bis 2100.
Die zeitlichen und monetären Dimensionen sind unfassbar.
Der Kohleausstieg wird möglicherweise vorsätzlich bis 2038 vertrödelt. Und der Hambacher Restsee soll bis 2100 verfüllt sein.
Bei diesen Dimensionen zeigt sich, dass der Klimaschutz immer noch irrelevant ist. Proteste spielen keine Rolle und die wenigen Protagonisten für den Klimaschutz, werden bei der Kohlekommission mal eben über den Tisch gezogen. Anstatt sich während der laufenden Verhandlungen zu wehren, wird jetzt argumentiert, man hätte ja doch etwas erreicht.

Weiter lesen

Für den teuren Rückbau der Tagebaue im Rheinischen Revier erhält alleine der Energiekonzern RWE 2,6 Milliarden Euro. Und die Kraftwerksbetreiber sollen Entschädigungen in Höhe von bis zu 4,35 Milliarden Euro für die Stilllegung ihrer Anlagen erhalten. Trotzdem wird RWE aus den Ewigkeitsschäden für Natur und Mensch – nach dem Ende der Tagebaue – entlassen. Und mit der Stilllegung aller Kohlekraftwerke Deutschlands lässt man sich bis 2038 Zeit.
Die spärlichen Reste des Hambacher Forstes sollen zwar nicht abgebaggert werden, aber in den Plänen zum Hambacher Restsee würde dieser minimale Zipfel sehr stören. Deshalb wird hier weiter geplant, als würde es den Kohleausstieg nicht geben. 2100 soll der Hambacher Restsee – mit einer Tiefe von 320 Metern – mit Rheinwasser geflutet sein. Diese Gigantomanie hat den Namen Gärtner Plan nach dem damaligen Hambacher Tagebau Direktor aus den 1970er Jahren. RWE und die Landesregierung halten also 130 Jahre an der Illusion eines nicht durchführbaren Projektes fest. Also alles wie immer: Nach uns die Sintflut und vorher bitte die Steuermilliarden in die Konzernkassen.

Quellen:
[1]: https://fragdenstaat.de/blog/2020/06/26/absprachen-mit-kohlelobby-wir-fordern-transparenz-eilverfahren/
[2]: https://www.dw.com/de/kraftwerke-stillegung-fossile-energie-bundesregierung-strukturwandel-erneuerbare-klimaziele/a-53956731
[3]: https://www.heise.de/tp/features/Kohleausstieg-Die-Waehler-muessen-es-richten-4836128.html?wt_mc=rss.red.tp.tp.atom.beitrag.beitrag
[4]: https://www.dw.com/de/deutschland-beschlie%C3%9Ft-kohleausstieg-bis-2038/a-54038336
[5]: https://www.jungewelt.de/artikel/381521.klimaschutz-irrelevant.html
[6]: https://www.hambach-a4.de/01-februar-1972/
[7]: https://www.bezreg-koeln.nrw.de/brk_internet/gremien/braunkohlenausschuss/sitzungen/index.html
[8]: https://www.bezreg-koeln.nrw.de/brk_internet/leistungen/abteilung03/32/braunkohlenplanung/braunkohlenplaene/index.html
[9]: https://www.jungewelt.de/artikel/381521.klimaschutz-irrelevant.html
[10]: https://www.bezreg-koeln.nrw.de/brk_internet/leistungen/abteilung03/32/braunkohlenplanung/braunkohlenplaene/index.html
[11]: https://www.bezreg-koeln.nrw.de/brk_internet/gremien/braunkohlenausschuss/sitzungen/sitzung_sonder/05.pdf und hier [12] und hier [13]
[14] https://www.bezreg-koeln.nrw.de/brk_internet/leistungen/abteilung03/32/braunkohlenplanung/braunkohlenplaene/plan_hambach_teilplan_zwoelfeins/zeichnerische_darstellung.pdf und hier [15] und hier [16]
[17] https://www.hambach-a4.de/07-07-2020-kohleausstieg-klimaschutz-irrelevant/

Kommentar

09. Juli 2020 Willi Robertz

Die Gigawatt Fetischisten planen nun den nächsten Umweltfrevel: Einen Riesensee. Es gibt bereits eine Blaupause für dieses Vorhaben in der Lausitz, die alles andere als frohlocken lässt: https://www.bundestag.de/resource/blob/700652/6a6293111957b4ba6de0c1d1a9b437a7/19-16-352-D_Schuster-data.pdf Punkte 3.2 und 3.3

Diese Seen sind sulfatbelastet und müssen mit Kalk „gedüngt“ werden – welch herrliches Badevergnügen – siehe Foto: https://img.welt.de/img/reise/deutschland/mobile174531743/3032509347-ci102l-w1024/Kalk-Sanierungsschiff-startet-im-Lausitzer-Seenland.jpg Die klima- und hitzebedingte Verdunstung des Seewassers mindert den Wiederanstieg des Grundwasserspiegel und entzieht der Spree ( bei uns dem Rhein ) , die auch unter der Trockenheit leidet, mehr Wasser. Da wie dort werden die Trinkwassergewinnungswerke die Spuren dieses Wahnsinnsvorhabens zu spüren bekommen. Als würde es nicht genügen, mit dem Sulfatproblem kämpfen zu müssen ( Wasserwerke Aldenhoven : „..wir erwarten eine Sulfatwolke.“). Die im Spiegel 1972 beschriebenen Prophezeiungen werden wohl bald eintreten: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14356858.html. Es sei denn , die vom Größenwahn berauschten Gigawattfetischten und ihre Helfershelfer werden noch rechtzeitig in ihre Schranken verwiesen. Fragt sich allerdings von wem ?

Diese Web­site verwendet Cookies. Durch die Nutz­ung der Web­site er­klären Sie sich mit der Speich­er­ung von Cookies auf Ihrem Com­puter ein­ver­standen. Darüber hinaus be­stät­igen Sie, dass Sie unsere Daten­schutzbestimm­ungen ge­lesen und ver­standen haben. Wenn Sie damit nicht ein­ver­standen sind, ver­lassen Sie bitte die Web­site.

Mehr Info